Freitag, 9. Mai 2008

Zum Text 先秦儒家思想的生态意义 und darüber hinaus...

Hier ein paar Punkte zum Text. Es sind eher Fragen, die ich gerne diskutieren würde :

Was fällt an dem Verständnis (oder der Interpretation) von 天 (tian) auf ?

Warum hebt der Autor auf den Begriff des "Lebens" (生,生命) ab ?

Wir wird der Übergang von "Leben" zu "Mit-Menschlickeit" (仁) vollzogen ?

Wie ist das Verhältnis von 天 (tian) und 人 (ren) ?

Ist der Beginn der Ackerbau-Kultur als Anfang des Naturbewußtseins verstehbar, oder könnte man ihn nicht auch als ein Anfang der Umweltmanipulation und -zerstörung interpretieren ?

Ist die ausschlaggebende Grunddimension des konfuzianischen Denkens, so wie es der Autor umreißt, überhaupt konfuzianisch, oder handelt es sich nicht vielmehr um kulturelles Allgemeingut ?

Ist es möglich aus dem Konfuzianismus eine distinkte ökologische Sichtweise zu schließen, oder wären verschiedene (auch widersprüchliche) Ansätze denkbar ?

Was bezweckt der Autor, was ist sein Ziel ?

Wie wäre der Text seiner Absicht und seinem Gehalt nach zu charakterisieren : als eine Form des Aktivismus, als Entwurf einer Weltanschauung, als eine wissenschaftliche These... ?

Zusammen mit dem Text "Why Daoism is not environmentalism" kreist das Thema letztlich um die Frage :

Gibt es (in ökologischer Hinsicht) ein kritisches Potential im (traditionellen) chinesischen Denken ? Wenn ja - worin läge es und kann es für einen ökokritischen Ansatz fruchtbar gemacht werden ?

Wir haben in Anschluß daran somit einen kurzen Blick sowohl in die westlichen, als auch in die chinesischen Grundlagen der Ökokritik und Ökoliteratur geworfen. Es gilt dann zusammenfassend beide Seiten zusammenzuführen. Eine Fragestellung hierzu könnte lauten :

Welche Dimensionen und (theoretischen) Probleme stecken in der westlichen Ökokritik ? Stellen sie sich genauso in Bezug auch China und die chinesische Literatur oder sieht es da anders aus ?

Für uns als Sinologen zeichnen sich schließlich sowohl in methodischer, als auch in inhaltlicher Hinsicht zwei Leitfragen ab, die uns durch das ganze Seminar begleiten werden :

Wie muß ein ökokritischer Ansatz beschaffen sein, um chinesischen Werken gerecht zu werden ?

Gibt es spezifisch chinesische Ansätze von Ökokritik und Ökoliteratur, die sich von westlichen Ansätzen unterscheiden ? Wenn ja - wodurch ?

Uns sind natürlich Grenzen gesetzt und wir können nicht erwarten, innerhalb eines Semesters zu abschließenden Antworten zu gelangen. Dennoch glaube ich, dass dieser Weg spannend sein könnte. Oftmals sind die Fragen, die sich aus der Beschäftigung selbst erst ergeben, viel interessanter und aufschlußreicher, als es das vorher anvisierte Ziel es vermuten ließe. Die Sache hängt natürlich vom Input aller ab - zögert deshalb nicht, eure eigenen Fragen und Standpunkte zu entwickeln und neue Aspekte zur Diskussion zu stellen !

Keine Kommentare: